95/2006 Kiel, 26. Juni 2006 Plattdeutscher Rat gewählt Kiel (SHL) ­ Die Wahl zum Plattdeutschen Rat für Schleswig-Holstein ist abgeschlossen ­ das Ergebnis steht fest. Fünf der zwölf Kandidaten bilden nun das neue, auf vier Jahre gewählte Gremium. Nach 2000 und 2002 war dies die dritte Wahl für den Plattdeutschen Rat, der sich als politische Vertretung der Niederdeutschen versteht. Mehrere Tausend Briefwähler aus dem ganzen Land haben sich an der Neuwahl beteiligt. Das beste Ergebnis erzielte der bekannte Journalist Norbert Radzanowski aus Bornhöved. Sein Name wurde 1.226 mal angekreuzt. Weitere Mitglieder des Rates sind: Marianne Ehlers (1.101 Stimmen), Bibliothekarin aus Kellinghusen, Dr. Willy Diercks (988), Sprachwissenschaftler aus Schleswig, Karl-Heinz Groth (844), Schulleiter i. R. aus Goosefeld, und Emil Kühl (797), Meiereimeister i. R. aus Osterrönfeld. Die fünf Mitglieder des Plattdeutschen Rates sind nun für vier Jahre gewählt. Sie werden aus ihrer Mitte die beiden Vertreter für den Bundesrat für Niederdeutsch entsenden. Dieses Gremium wurde im September 2002 gegründet. Im Bundesrat für Niederdeutsch haben alle acht norddeutschen Länder, in denen Plattdeutsch gesprochen wird, zwei Sitze und eine Stimme. Die Aufgaben dieses Gremiums sind auf Bundes- und Europaangelegenheiten beschränkt. Es arbeitet bisher ehrenamtlich und entsendet zwei Delegierte in das deutsche Komitee des Europäischen Büros für weniger verbreitete Sprachen. Landtagspräsident Martin Kayenburg, in dessen Büro die Wahlaufsicht angesiedelt war, gratulierte den neugewählten Mitgliedern des Plattdeutschen Rates und wünschte ihnen für ihre wichtige Arbeit viel Erfolg.